Montag, 24. Februar 2014

Besuchsbericht von Heinz Becker vom Verein L-A-P

Am Montag der zweiten Woche sind wir in Bombo angekommen, wo Ronald Mulondo eine Secondary School mit Internat betreibt. Der Rohbau des Jungenschlafsaals ist fertig, nach unserer Abreise wird das Dach aufgesetzt. Dann müssen noch der Fußboden sowie Fenster und Türen gesetzt werden. Danach kann der Schlafsaal bezogen werden, womit eine wesentliche Forderung der Schulkommission erfüllt wäre. Zwar muss noch der Toilettentrakt für die Jungs verputzt werden, um genutzt werden zu können, aber der Fortschritt ist deutlich sichtbar.



Am letzten Tag waren wir noch Zeugen der Grundsteinlegung der neuen Küche mit Vorratsraum und kleinem Gästezimmer. Die Bausteine sind alle auf dem Grundstück durch Ronald und seine Schüler produziert worden, indem die vorhandene Erde mit Wasser vermischt, geformt und zu Backsteinen getrocknet und dann gebrannt wird. Für die gesamten Bauprojekte rechnen wir noch mit einem Finanzbedarf von 8.000 Euro. Soviel zu den Bauarbeiten an der Schule.

Aus Deutschland hatten wir einiges Material mitgebracht: zwei Computer nebst Bildschirmen, ein USB-Mikroskop, zwei elektronische Waagen für den Chemieunterricht, Erdkundematerial und Werkzeug sowie Leim und Elektrokabel – alles wurde mit großer Freude aufgenommen.


Eine Hauptaufgabe war, die Installation der Elektrik fertigzustellen, die wir aufgrund von Materialmangel im August abbrechen mussten. Die Elektrik in den vorhandenen Gebäuden ist nun fertig installiert und entspricht den deutschen Sicherheitsnormen. Zudem wurden aus Deutschland mitgebrachte LED-Lampen installiert, um den Stromverbrauch zu senken. Und natürlich haben wir die bewährten chinesischen Steckdosen installiert, in die einfach jeder Stecker passt. Gleichzeit haben wir zwei Jungs der Schule und einen erwachsenen „Elektriker“ angelernt.


Als weitere Aufgabe ergab sich die Reparatur des Schöpfbrunnens. Der Defekt lag zwar nur an einer Schraube, aber Gewinde-Schrauben sind in der Gegend nicht zu bekommen. Wir sind schließlich bei einem Autoreparateur fündig geworden, und jetzt funktioniert der Brunnen wieder. Er wird sowohl von der Schule, als auch von den umliegenden Einheimischen genutzt. Die Kinder pumpen das Wasser herauf und tragen die 10- und 20-Liter-Kanister oft auf dem Kopf nach Hause. Auch die Schüler holen sich dort das Wasser, das sie zum trinken und waschen benötigen.


Schließlich haben wir noch das durch starke Benutzung bereits angeschlagene Holz-Schulmobiliar repariert. Hier haben Constanze Mehnhardt aus Berlin und  meine Tochter Kerstin geholfen.



 Auch die drei oben erwähnten Jungs wurden in die Geheimnisse von Schraubverbindungen und Holzleim eingeführt. In Uganda wird alles genagelt und hält damit dynamischen Bewegungen nicht stand. Alles Material hatten wir aus Deutschland mitgebracht, da man in Uganda auch keine Holzschrauben kaufen kann. Leider fiel längere Zeit der Strom aus, so dass wir die Schraubenlöcher lange Zeit nicht bohren konnten. Wir benötigen folglich in Zukunft Akkuschrauber. Auch ein Elektro-Schweißgerät wäre gut, um die Metallbetten zu reparieren. Hier eröffnet sich jedes Jahr erneut ein breites Betätigungsfeld für abenteuerlustige Praktikanten!!

Die Erfassung der Belege und die Überarbeitung des Budgets für 2014 nahmen den letzten Tag ein. Der Anteil der nichtzahlenden Schüler (Waisen) ist noch zu hoch. Ronald erwartet allerdings, dass wir mit Abschluss der Bauarbeiten und aufgrund der erweiterten und verbesserten Ausstattung mehr zahlungskräftige Schüler erhalten werden.

Zuletzt wurden noch die vier Lehrer, für die Lehrer-Patenschaften bestehen, fotografiert und deren Daten in einem Dokument aufgenommen.

Am Sonntag, den 2.2.2014 sind wir erfüllt und heil nach Deutschland zurückgekehrt.

Heinrich Becker
P.S: Alle Kosten der Reise und der Konferenz wurden von uns privat getragen.



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